Der Gewichthebergürtel ist ein unverzichtbares Zubehör für viele Kraftsportler. Er kann die Bauchmuskulatur und den unteren Rücken dabei unterstützen, die Wirbelsäule während einer Übung in der korrekten Position zu halten. Es gibt jedoch auch einige Nachteile bei der Verwendung. Wann es Sinn macht einen Gewichthebergürtel zu tragen und wann man lieber darauf verzichten sollte, wird in diesem Beitrag aufgezeigt.

Sinn & Unsinn.

Ein Gewichthebergürtel ist nicht in jeder Trainingssituation notwendig oder empfehlenswert. Übungen, bei denen der Oberkörper auf einem Sitz oder einer Bank gelagert wird, stellen keine große Belastung für die Wirbelsäule dar. Ein Gewichthebergürtel ist in diesen Fällen überflüssig. In der Beinpresse oder beim Bankdrücken darf und sollte man also getrost darauf verzichten.

Auch bei Übungen, bei denen die Wirbelsäule belastet wird, sollte in den meisten Fällen auf einen Gewichthebergürtel verzichtet werden. Es ist im Sinne der meisten Trainingsziele das Gewicht ohne zusätzliche Unterstützung, kontrolliert zu bewegen. Entsprechend größer gestaltet sich dann der Trainingseffekt auf die Rumpfmuskultur, die die Wirbelsäule stabilisiert. Lediglich bei maximalen Belastungen kann auf einen Gewichthebergürtel zurückgegriffen werden, um für zusätzliche Stabilität und Sicherheit zu sorgen. Dies beläuft sich vor allem auf Kreuzheben, Kniebeugen und olympische Gewichtheberübungen.

Da es sich hierbei um fortgeschrittene Übungen handelt, sollten insbesondere Anfänger und Menschen mit Rückenproblemen keinen Gewichthebergürtel tragen. Ein Gürtel kann dazu führen, dass sich Anfänger zu sehr auf den Gürtel verlassen und sich nicht auf die richtige Ausführung der Übung konzentrieren. Zusätzlich wird das natürliche Zusammenspiel der Muskulatur im Krafttraining weniger trainiert. Menschen mit Rückenproblemen sollten sich von einem fachkundigen Trainer oder Physiotherapeuten beraten lassen, bevor sie einen Gewichthebergürtel verwenden, da der Gürtel in einigen Fällen die Symptome verschlimmern kann.

Unterschiede.

Bei der Auswahl sind die vielen verschiedene Arten von Gewichthebergürteln auf dem Markt zu berücksichtigen. Einige sind dicker und breiter als andere und bieten dadurch eine höhere Unterstützung. Manche sind flexibler und ermöglichen eine größere Bewegungsfreiheit. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Gürtel, der einer Person optimal passt, für eine andere Person möglicherweise nicht ideal ist. Es ist daher sinnvoll einen Test oder Vergleich durchzuführen, um den richtigen Gürtel für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Dabei ist die Größe und Passform des Gewichthebergürtels ebenfalls wichtig für eine effektive Anwendung. Ein zu enger oder zu loser Gürtel kann seine Funktion nicht erfüllen und sogar zu Nachteilen führen. Daher sollte man unbedingt die richtige Größe und Passform wählen.

Merke.

Insgesamt kann ein Gewichthebergürtel bei der Durchführung von Kreuzheben, Kniebeugen und olympischen Gewichtheberübungen mit Maximalgewicht sinnvoll sein. Es ist jedoch wichtig, die richtige Größe und Passform zu wählen und sich bewusst zu sein, dass der Gürtel keine Garantie vor Verletzungen oder Rückenschmerzen bietet. Er sollte niemals dazu dienen, eine schlechte Form oder eine unzureichende Technik auszugleichen. Training muss die Verbesserung des ganzheitlichen Zusammenspiels der Muskulatur zum Ziel haben. Hierbei kann ein Gewichthebergürtel hinderlich sein, weshalb er nur im Einzelfall und bei Höchstbelastungen im leistungsorientiertem Krafttraining zum Einsatz kommen sollte.

Quelle Foto: Tima Miroshnichenko on Pexels