In meiner Arbeit als Personal Trainer ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung für den Erfolg meiner Klientinnen und Klienten ausschlaggebend. Unabhängig vom Grad der Umsetzung, finde ich hierzu in den meisten Fällen erfreulicherweise einiges an Vorwissen vor. Das folgende Thema scheint oftmals jedoch noch unbekannt, weshalb ich etwas Aufklärung betreiben möchte. Es geht um die wunderschöne Sonnenblume. Vielmehr um Ihre Kerne, aus denen vielseitig einsetzbares Öl gewonnen werden kann.
Sonnenblumenöl ist geschmacksneutral und reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Insbesondere sog. High-Oleic-Sorten haben einen hohen Ölsäureanteil und lassen sich problemlos auf bis zu 220° C erhitzen, um bei hohen Temperaturen zu braten. Es scheint eine großartige Wahl für gesunde Ernährung zu sein – in der Theorie.
Trotz vieler positiver Eigenschaften rate ich nämlich generell davon ab, Sonnenblumenöl in der Küche zu verwenden. Nicht weil Sonnenblumenöl an sich bedenkliche Inhaltsstoffe aufweist, sonder aus dem einfach Grund, dass viele unserer Lebensmittel bereits Sonnenblumenöl enthalten. Hierbei handelt es sich zumeist um verarbeitete Produkte wie z.B. Backwaren, Chips, Fertiggerichte, Mayonnaise, Saucen, Brotaufstriche. Auch wer sich gesundheitsbewusst ernährt, wird sich wahrscheinlich wundern, wie viel Sonnenblumenöl er unbewusst zu sich nimmt.
Kleines Beispiel: Edeka Bio Brotaufstrich Tomate-Basilikum – Auf dem Etikett sind Tomaten und Basilikum sowie das Bio- und Veganlogo abgebildet. Eine gesundes Lebensmittel, wie es scheint. Aber: beim Blick auf die Rückseite fällt auf, dass es sich bei einem Drittel der Zutaten um Sonnenblumenöl und -kerne handelt. Wer hätte das gedacht?
Da es günstig und gut verfügbar ist, wird Sonnenblumenöl übrigens auch häufig in Restaurant- und Hotelküchen verwendet. Insgesamt lässt sich also feststellen, dass wir es viel häufiger zu uns nehmen, als uns bewusst ist.
Das Problem.
Sonnenblumenkerne und -öl sind reicht an Omega-6-Fettsäuren. An sich noch kein Problem. Die erhöhte Zunahme von Omega-6 wirkt sich jedoch negativ auf unseren Omega-3-Index aus, der aussagt, wie viel Omega-3-Fettsäuren sich in Relation in unserem Blut befinden. Vereinfacht gesagt wirkt Omega-3 entzündlichen Prozessen in unserem Körper entgegen. Deshalb sollte der Omega-3-Index zwischen 8 und 12 % liegen, um ein optimales Verhältnis zu schaffen. Ein Wert unter 4 % wird übrigens mit einem 10-fach erhöhtem Risiko für den plötzlichen Herztod assoziiert.
Zwei Lösungen.
1. Ich erhöhe die Zufuhr von Omega-3-haltigen Lebens- oder Nahrungsergänzungsmitteln wie fettreichem Fisch, Leinöl oder -samen, Walnüsse, Chiasamen, Algen- oder Krillöl.
Diese Herangehensweise bietet jedoch ein paar Nachteile:
- Es werden insgesamt mehr fettreiche Lebensmittel konsumiert, die die tägliche Energiezufuhr erhöhen und somit auch eine Steigerung des Körpergewichts begünstigen.
- Fetter Fisch ist eine gute Quelle für Omega-3, in vielen Fällen jedoch leider mit Schwermetallen und anderen Umweltgiften belastet. Keine gute Option, wenn Gesundheit das Ziel ist. Darüber kann es hinsichtlich der Überfischung der Meere fragwürdig sein, mehr Fisch zu essen.
- Qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel mit garantierter Reinheit sind relativ teuer.
2. Ich verringere die Zufuhr von Omega-6-haltigen Lebensmitteln und ersetze diese durch Omega-3-Quellen.
Auf diese Weise muss nicht mehr, sondern anders gegessen werden. Um dies nicht zu verkomplizieren achte ich zunächst darauf, einen der größten Faktoren zu reduzieren – das Sonnenblumenöl. Im zweiten Schritt empfehle ich folgende Alternativen, um Sonnenblumenöl sinnvoll zu ersetzen.

Merke.
Versuchen Sie Lebensmittel die Sonnenblumenöl enthalten und dessen Einsatz beim Kochen zu reduzieren. Nutzen Sie stattdessen sinnvolle Alternativen. Zur gezielten Optimierung des Omega-3-Index dürfen gerne hochwertige Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen.
Quelle Foto: Clem Onojeghuo on Pexels